Das 21. Ridicule im Förnbacher Theater will ohne Rücksicht auf politische Korrektheit austeilen.
Die beste Pointe liefert das Ridicule bereits vor der Premiere am 9. Januar 2019. Eigentlich sollte diese Ausgabe im Förnbacher Theater ja eine besondere werden, um das zwanzigjährige Bestehen der Show zu würdigen. Dann machte ein aufmerksamer Theatergänger dem Team rund um Helmut Förnbacher einen Strich durch die Rechnung: Das Jubiläum sei bereits dieses Jahr gewesen, er habe seine gesammelten Theatertickets durchgezählt.
Der Mann behielt recht: Auf eine Jubiläumsausgabe muss das Theater nächstes Jahr deswegen verzichten. Trotzdem verspricht Förnbacher «poetische, saufreche Nummern». Und zwar fern von jeder politischen Korrektheit. Diskussionen rund um rassistische Guggennamen und leidende Zugpferde findet Förnbacher «unmöglich», auch wenn sie für die Stadt typisch seien. «Das ist das Schöne an Basel, dass man sich hin und wieder einen Gingg gibt. Das tut manchmal weh, aber es ist glatt.» Damit das Ridicule weiterhin mutig bleibt, ist nächstes Jahr die Giftspritzi dabei: ein «intelligenter, junger Schnitzelbänkler», der einzige der nächsten Ausgabe.
Während die Organisatoren die Schnitzelbank-Nummern reduzierten, bleiben sie anderen Programmpunkten treu. Nicht fehlen dürfen auch nächstes Jahr die Balkonszenen, die Förnbacher vor Jahren aus dem damaligen Drummeli mitgebracht hatte. Spätestens durch die Besetzung mit der mittlerweile verstorbenen Schauspielgrösse Buddy Elias erreichten die Dialoge über das aktuelle Tagesgeschehen Kultstatus.
Musikalisch überraschend
Das Programm bleibt traditionell, dürfte aber aus musikalischer Sicht überraschen. Die Swingvögel, die sich unter der Leitung von Victor Behounek jedes Jahr an eine neue Kombination von Instrumenten wagen, setzen ab Januar auf Piccolo und Euphonium. Und mit der Tambourengruppe Hypokras hat Förnbacher eine neue, «hervorragende» Formation engagiert. Gerade in einem kleinen Theater komme deren Darbietung zur Geltung: «Wie früher beim Drummeli spüren die Zuschauer bei uns jeden Trommelschlag», verspricht der Theaterleiter.
von Mélanie Honegger